werkstatt woyzeck
Eine Aufführung des diesjährigen Literaturkurses der Jahrgangsstufe Q1
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Freundinnen und Freunde unserer Schule!
Wir laden Sie/euch herzlich ein zu unserer Aufführung am Mittwoch, den 3.7.24 und Donnerstag, den 4.7.24, jeweils um 19 Uhr in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums.
Eintritt: 2€/4€
Der Literaturkurs hat sich in diesem Jahr unter Leitung von Frau Thein einem weiteren Klassiker gewidmet: Woyzeck (1879) von Georg Büchner ist ein kurzes, aber dennoch bedeutendes Werk der deutschen Literaturgeschichte, welches weiterhin aktuell ist. Im Zentrum des Stücks leidet der Protagonist an der feindlichen Umwelt, wird in pseudowissenschaftlichen Experimenten physisch ruiniert, vom Militär unterjocht, von der Gesellschaft verhöhnt und gedemütigt. Er bekommt keine Chance im Kampf um ein bisschen Stolz und Lebensglück, wird zunehmend haltloser, von allen alleingelassen und ermordet schließlich seine Freundin, als diese ihn auch noch betrügt.
Was treibt einen Menschen in den Wahnsinn?
Was lässt uns verrückt werden?
Wann sind wir nur noch fremdbestimmt und fühlen uns ausgeliefert?
Fragen, die sich die SuS im Kontext des Stückes gestellt haben.
Ist Woyzeck ein brutaler Frauenmörder?
Oder ist er Opfer einer Gesellschaft, die ihn drangsaliert ausbeutet und verhöhnt, ihn nicht Mensch sein lässt?
Zu Büchners Zeiten lässt sich die Antwort darauf klarer formulieren. Für ihn stand im Zentrum nicht der Femizid, sondern Woyzeck ist ein Opfer gesellschaftlicher Missstände, die es zu ändern gilt.
Heute im Angesicht der alltäglichen Gewalt gegen Frauen, ist die Frage schwieriger zu beantworten. Die traurig aktuelle Brisanz: Polizeistatistiken belegen, dass in Deutschland jeden Tag ein Mann versucht seine Partnerin oder Ex-Partnerin umzubringen und jeden dritten Tag geschieht dies tatsächlich.
„Wie könnte ich gut sein, wenn die ganze Menschheit schlecht ist“, so formuliert Woyzeck seine fragwürdige Moral …
Der Literaturkurs freut sich auf Ihr/euer zahlreiches Erscheinen.